Der anhaltende Personalmangel ist einThema, das viele von uns seit einigen Jahren beschäftigt. Doch wo liegen dieUrsachen? Oft hört man Kritik an der Generation Z, die angeblich eine andereArbeitsmoral hat als ihre Vorgänger. Oder wir zeigen auf die 2,8 MillionenMenschen, die arbeitslos sind und dennoch keinen der zwei Millionen freien Jobsannehmen können oder wollen.

Löst sich das Problem von selbst?

Aktuell kündigen immer mehr Unternehmenan, Personal in großem Umfang abbauen zu wollen. Diese Menschen stehen dannwieder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Reicht das aus, um die bestehende Lückezu schließen? Oder sogar die Lücke, die durch das Ausscheiden der Babyboomer inden Ruhestand entsteht? Laut dem Indeed-Report gehen bis 2026 voraussichtlich30 Prozent der Erwerbstätigen in Rente. Das Institut für Arbeitsmarkt- undBerufsforschung (IAB) prognostiziert bis 2060 einen Mangel von fünf MillionenArbeitskräften. Sollen wir also abwarten oder aktiv werden?

Welche Lösungsansätze sind denkbar?

Einfach abwarten und das Thema„Personalmangel“ aussitzen, schwächt die Leistungsfähigkeit vieler Unternehmennoch weiter. Im Mittelstand gibt es bereits Entscheider, die mit mutigen Ideenvorangehen und diese in der Praxis ausprobieren.

1. Flexiblere Arbeitszeitmodelle könntenTeilzeitkräfte und Menschen, die derzeit nicht berufstätig sind, insbesondereFrauen, wieder in den Arbeitsmarkt integrieren. Home Office, 4-Tage-Woche (auchfür Führungskräfte), Angebote wie Sabbaticals sind denkbar und bei guterPlanung möglich.

2. Investitionen in die digitaleTransformation von Unternehmen entlasten das vorhandene Personal. Das giltbesonders für Routinetätigkeiten, die gut strukturiert sind. Die freiwerdendeZeit kann dann für andere Tätigkeiten verwendet werden.

3. Auch Quereinsteiger*innen könnenhelfen, wenn sie bestimmte Fähigkeiten mitbringen. „Skill Based Hiring“ kann sodas „Degree Based Hiring“ ersetzen.

4. Noch immer gibt es Stellensuchendeüber 55, die wertvolle Erfahrungen aus früheren Tätigkeiten mitbringen. Warumnicht ihnen mehr Chancen einräumen.

5. Mitarbeitenden, die vor der Rentestehen und schwer zu ersetzen sind, anbieten, den Ruhestand nach hinten zuverschieben – zum Beispiel mit Angeboten wie zusätzliche Urlaubstage,Teilzeitarbeit (auch für ältere Führungskräfte) und ähnliches.

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