Vorbei oder nicht vorbei? Während der Pandemie und zu Beginn des Ukrainekrieges stand ich beim Einkaufen häufiger vor leeren Regalen. Sie erinnern sich: WC-Papier, Nudeln und später Sonnenblumen-Öl. Und auch Unternehmen aus dem B2B klagten über Lieferengpässe – von Grundrohstoffen bis hin zu Paletten oder Verpackungsmaterial. Wie sieht es heute aus und was haben Unternehmen gelernt?

„Nichts ist wie früher!“ – diese Klage kennen wir eigentlich von unseren (Groß-)Eltern. Doch jetzt höre ich sie mehr und mehr in Bezug auf Lieferketten. Zeit für eine Bestandsaufnahme.

Lieferengpässe: Das sagen die Zahlen

Eine Erhebung des ifo-Instituts im März 2023 kam zu dem Ergebnis, dass im Einzelhandel nach wie vor jeder zweite Händler mit Lieferengpässen zu tun hat. Doch nicht alle Branchen sind gleichermaßen betroffen. Bei einer weiteren Befragung ebenfalls aus dem Frühjahr 2023 gaben rund 77 Prozent der befragten Lieferketten-Verantwortlichen an, dass das Niveau der Einkaufspreise durch die Lieferkettenprobleme etwas bis deutlich steigt. Die Gründe sind vielfältig und gehen über Pandemie und die angespannte politische Situation in vielen Ländern hinaus. So sind die globalen Lieferketten in den letzten Jahren immer komplexer geworden. Wenn ein einziger Lieferant ausfällt, kann dies Auswirkungen auf eine Vielzahl von Unternehmen in der Lieferkette haben.

Stellschrauben im Unternehmen identifizieren und nutzen

Als Strategieberaterin frage ich mich, ob und wie Unternehmen sich heute aufstellen könnten, um mögliche Engpässe zumindest abzumildern oder ihnen entgegenzuwirken. Verschiedene Lösungsansätze sind zu beobachten:

  • Einige Unternehmen haben ihre Supply Chain auf den Prüfstand gestellt und zusätzliche Lieferanten mit ins Boot genommen. Das verringert die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten und steigert die Chancen, bei Engpässen doch etwas schneller an wertvolle Ware zu kommen. Der Nachteil: Neue, verlässliche Lieferanten zu finden und zu überprüfen, kostet fast immer Zeit und Geld.
  • Andere Unternehmen haben ihre Prozesse überprüft: Wo lässt sich Material einsparen, also die Abfallmenge reduzieren? Wo können bestimmte Rohstoffe durch andere ersetzt werden? Was kann man sonst durch andere Produkte ersetzen?
  • Auch die Rückverlagerung der Produktion aus Billiglohnländern zurück nach Europa ist in der Diskussion.

Mein Favorit wird hingegen seltener genannt: Das Vorantreiben von Innovationen, zumal im Zuge der Nachhaltigkeitsbemühungen der EU und neuer Technologien demnächst sowieso vieles auf den Prüfstand muss. Warum diesen Prozess also nicht vorziehen und im Vergleich zum Wettbewerb die Nase vorn zu haben?

Innovation statt Lagerhaltung – ist das tatsächlich die bessere Antwort?

Selbst wenn mehr Lagerhaltung bei vielen Unternehmen gerade wieder auf der Agenda steht, kann sich das als Rolle rückwärts entpuppen. Lagerhaltung kostet Platz und Geld – und zementiert das Althergebrachte. Dabei stehen die Türen für Prozess-, Produkt- und Business-Innovationen heute offener als noch vor einigen Jahren. Was können Unternehmen also tun?

  • Ein Blick von außen kann wertvolle Impulse geben, wie Unternehmen Prozesse verbessern und effizientere Abläufe implementieren können, um kreativer mit Lieferengpässen umgehen zu können.
  • Ein Beratungsgespräch mit Ihrem Team kann helfen, Potenziale für Innovationen zu schürfen.
  • Workshops und Trainings helfen Ihren Mitarbeitenden, auch in Kooperation mit Lieferanten nach neuen Lösungen zu suchen – bis hin zur Entwicklung einer veränderten Produktpalette.
  • Auch Ihr Risikomanagement lässt sich durch Mut zur Innovation voranbringen.

Ich kann Sie nur ermutigen, Lieferengpässe als Chance für Neues zu sehen. Ich unterstütze Sie mit kompetenter Beratung und unkonventionellen Lösungen. Sprechen Sie mich gerne an!

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