Wie halten Sie es mit dem Reisen? Ich bin ja gerne unterwegs, um andere Länder und Kulturen kennenzulernen. Und da ich mich viel in Europa bewege, steige ich immer öfter in den Zug. In Gesprächen mit Freunden und Bekannten nehme ich wahr, wie kontrovers vor allem das Fliegen diskutiert wird.
Fliegen ist die emissionsreichste Art der Fortbewegung, daran ist nichts zu deuteln.
uba_emissionsgrafik_personenverkehr_2021
Natürlich hat jede*r von uns die Möglichkeit, seinen CO2-Ausstoß durch Flüge zu kompensieren, zum Beispiel über atmosfair oder myClimate. Wem Kompensation grundsätzlich wichtig ist, kann auch alle anderen Emissionen ausgleichen, zum Beispiel für Wohnen, Ernährung oder Konsum.
Natürlich kann man diese Form der Kompensation als modernen Ablasshandel bezeichnen. Schließlich sind die mobilitätsbedingten Emissionen in unserer Atmosphäre und die Projekte, in die die Spenden fließen, greifen nicht von heute auf morgen. Doch noch fehlen Technologien, um den CO2-Ausstoß umfassend von Anfang an zu vermeiden. Und Verzichten geht leider nicht immer. Selbst das Reisen in ferne Länder (ich rede hier nicht von All-inclusive-Strandurlauben) hat seinen Sinn, denn es hilft, den Horizont zu erweitern und die Offenheit für das Fremde zu stärken. Auch beruflich ist es manchmal sinnvoll, einen Flug auf sich zu nehmen, weil manche Themen einfach zu heikel sind, um sie digital zu besprechen.
Dennoch macht es Sinn, für sich selbst einmal genauer hinzuschauen. Kürzlich habe ich zum Beispiel den CO2-Rechner des Umweltbundesamtes ausprobiert – mit erhellenden Erkenntnissen. Zum Beispiel, dass meine Mobilität nur eine von mehreren Stellschrauben ist, um meinen CO2-Ausstoß zu verringern. Und darauf kommt es ja letztlich an.