Die letzten Monate haben von Unternehmen vieles abverlangt: Entweder wurde das angebotene Produkt oder die Dienstleistung so stark nachgefragt wie nie zuvor, oder die Nachfrage ging gegen Null und Innovation und Kreativität waren gefragt. Manchen Unternehmen ist dabei tatsächlich gelungen, der Krise eins auszuwischen: Das Restaurant Spoerl Fabrik in Düsseldorf zum Beispiel hat zu Beginn der Pandemie zunächst ähnlich wie in Amsterdam kleine Glashäuser aufgestellt, die jedem Tisch seine eigene Umgebung bot. Als die Gastronomie geschlossen wurde, haben sie kurzerhand aus den Glashäuschen Vitrinen für Kunst gemacht, und somit nicht nur sich selber sondern auch den gebeutelten Künstlern geholfen.
Einladung zur Skulpturen Ausstellung _ Spoerl Fabrik
Die Frage ist nun, was sie mit den Glashäusern machen, wenn die Gastronomie wieder öffnen kann. Es wäre ein sehr sympathisches Geschäftsmodell, die Glashäuschen weiterhin für Gäste anzubieten, die mehr Privatsphäre sehr schätzen würden.
Resilienz
Was man aus der Krise mit in die Zukunft nehmen kann, hatten wir ja bereits im letzten Newsletter betrachtet. Heute soll es um den Blick auf die Resilienz gehen, der meines Erachtens zu eng gefasst wird: Eine Situation ist eingetreten, man hat sich angepasst, und sobald es möglich ist, geht es wieder zurück in die Situation vor der Krise. Doch funktioniert dieses Modell tatsächlich? Natürlich hatte und hat die Pandemie die gesamte Welt im Griff, doch der Umgang damit war und ist sehr unterschiedlich.
So sind Forschung und Entwicklung nicht untätig geblieben und es gibt für vieles Neuerungen, die das eigene Geschäftsmodell bereichern könnten – oder aber gefährden. Hier meine ich nicht nur die offensichtlichen Neuerungen, die alle wahrgenommen haben, wie virtuelle Konferenz-Software, kontaktloses Bezahlen etc. Doch auch in den verschiedenen Branchen gab es Veränderungen und Verschiebungen: Was hat sich in der Zwischenzeit im Maschinen- und Anlagenbau getan? Was in der Halbleiter-Technik? Was in der Automobil-Branche? Welche interessanten Patente wurden seit Beginn der Krise angemeldet und wäre für das eigene Unternehmen interessant? Wie sieht es mit Arbeiten der Crowd-Sourcing-Plattformen aus?
So hat die Firma Hyconnect zum Beispiel einen Weg gefunden, Glasfasern mit Metallfasern zu verbinden, und so Konstruktionen zu ermöglichen, die bis zu 50 Prozent leichter sind.
https://raketenstart.org/53-2020-fausst-geniale-industrielle-innovation/
Innovationen
Wie könnte man diese Innovation in anderen Industrien einsetzen?
Viele von uns haben vielleicht schon einmal einen Arzt-Termin über Doctolib gebucht: Dieses System ist sogar international im Einsatz.
https://www.go-innovation.de/vorstellungen/doctolib/
Auch das lässt sich übertragen – auf alle Dienstleistungen, für die wir Termine brauchen: vom Reifenwechsel über die Inspektion bis hin zur Komplettwäsche des Autos – am besten gleich mit einem Service, der das Fahrzeug von einem Dienstleister zum nächsten bringt.
Eine Tapeten-Firma hat aufgrund der Krise daran gearbeitet, die eigenen Tapeten keim-abweisend zu gestalten. Auch andere Materialien, die bisher keinen Bezug zu Hygiene und Bakterien hatten, ließen sich mit dieser Innovation umrüsten.
Resilienz sollte nicht heißen: Lasst uns so schnell wie möglich wieder zum früheren Alltag zurückkehren! Es sollte eher heissen: zurück in die Zukunft!
Wenn Sie dabei Unterstützung wünschen: Anruf genügt!
Schreibe einen Kommentar