Einige Branchen könnten besonders von Quereinsteigern profitieren, auch wenn nicht jede Stelle so besetzt werden kann, wie die Personalabteilung oder manche Führungskräfte es gerne hätten. Denn Quer- und Seiteneinsteiger verschaffen Unternehmen zumindest etwas Luft.
Nehmen wir zum Beispiel die IT-Branche, die schon seit längerem intensiv nach qualifizierten Fachkräften sucht. Doch nicht immer braucht es den absoluten Spezialisten. Für viele Jobs kommen Menschen infrage, die sich eher am Rande oder als Hobby mit IT-Themen oder Programmieren befassen. Auch wenn fast immer Aus- oder Weiterbildungsnachweise fehlen – ein genauerer Blick kann sich auszahlen.
Im Gesundheits- und Sozialwesen lohnt es sich ebenfalls, über den Tellerrand zu schauen. Denn es werden ja nicht nur gut ausgebildete Pflegekräfte gesucht, sondern auch Mitarbeitende, die für Menschen mit Einschränkungen und besonderen Bedürfnissen Besorgungen erledigen und sie in der Bewältigung des Alltags unterstützen oder ihre Betreuung übernehmen. Kurze Weiterbildungen helfen hier, auf die jeweiligen Tätigkeiten vorzubereiten und die vorhandenen Fachkräfte zu entlasten.
Schwieriger ist die Situation im Handwerk. Es macht meines Erachtens wenig Sinn, Mitarbeitende von anderen handwerklichen Berufen abzuwerben, die über ähnliche Fähigkeiten verfügen. Das verlagert nur das Problem innerhalb der Gewerke. Was hingegen möglich ist, sind Veränderungen in der Struktur. Größere Teams mit geringerer Qualifikation könnten von einem Meister angeleitet arbeiten, wobei dessen Aufgabe ausschließlich in der Überprüfung der Qualität der Arbeiten liegt. Hilfreich ist in jedem Fall eine gezielte Einarbeitung von Quereinsteiger*innen, um Lücken in Fähigkeiten und Kenntnissen zu erkennen und diese durch Schulungen zu schließen. Denn Quereinsteiger haben einiges zu bieten, zum Beispiel Motivation und Engagement für ihren neuen Traumberuf.
Natürlich gibt es auch Berufsfelder, in denen ein Quereinstieg schwierig oder sogar unmöglich ist, da spezifische Qualifikationen oder eine spezielle Ausbildung erforderlich sind. Das gilt für viele Berufe im Medizin und Gesundheitswesen, in der juristischen Branche und im Ingenieurwesen.
Kommen wir einer letzten wichtigen Frage: Wie können Unternehmen überhaupt Menschen finden, die an einem Quereinstieg interessiert sind? Tatsächlich finden sich in Stellenanzeigen immer häufiger Formulierungen wie „Quereinsteiger willkommen!“ Auch der Besuch von Jobmessen lohnt sich manchmal, denn gerade Berufsstarter sind häufig unsicher, wohin ihr Weg gehen könnte. Und was ist mit den eigenen Mitarbeitenden als Botschafter? Vielleicht kennen sie Menschen, die an einem Quereinstieg interessiert sind. Auch auf manchen Online-Plattformen wie LinkedIn, Xing, Indeed, Berufsstart oder Crosswater Job Guide können Unternehmen gezielt nach Quereinsteigern suchen.
Prüfen Sie am besten durch eine Vorabrecherche, welche Plattformen für Ihre Bedürfnisse am besten geeignet sind und wo sie die besten Ergebnisse erzielen können. Profitieren Sie außerdem von einer Strategieberatung, die ich inzwischen auch hybrid anbiete.
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