Viele Unternehmen konnten in der Krise vielen Mitarbeitenden die Möglichkeit bieten, von Zuhause zu arbeiten. Doch nicht für alle Tätigkeiten war dies möglich. Besonders die Beschäftigten in der Produktion waren an ihren Arbeitsplatz gebunden. Ich habe von Unternehmen gehört, in denen die Belegschaft in der Produktion gefragt wurden, ob sie sich wohl dabei fühlten, an den Arbeitsplatz zurückzukehren. Oft ist der Mindestabstand nicht einfach einzuhalten, und das kontaktlose Zusammenarbeiten nicht immer möglich. [Read more…]
Meine Gedanken zur Zukunft, neuen Arbeit, Digitalisierung
Meine Gedanken zur Zukunft, neuen Arbeit, Digitalisierung from Susanne Kremeier on Vimeo.
Neue Ideen aufgeschnappt auf dem DigitalDemoDay und der Digital.Relaunch. Ein Zitat, ein Gedanke, eine Beobachtung.
Um die Ecke denken…
Als Quer- und Vordenkerin macht es mir besonders Spaß, um alle möglichen Ecken zu denken, um neue Ansätze und Ideen zu entwickeln. Wie es scheint, bin ich da in guter Gesellschaft. Ich habe mir dieses Jahr wieder den Besuch der ‚Solutions‘ in Hamburg gegönnt (https://solutions.hamburg/). Einer der Key-Note-Speaker war Ranga Yogeshwar (https://yogeshwar.de/).
Bei vielen Diskussionen wurde ersichtlich, dass wir uns viel zu häufig den neuen Problemen mit alten Lösungsansätzen stellen. Beispiel: Warum muss das autonom fahrende Auto alles selber erfassen, was zu einer Gefahr führen kann? Wieso unterhält sich das Auto nicht mit der Straßenlaterne, der Ampel, dem Briefkasten? Dann wäre die Datenmenge, die das Auto selber zu erfassen hat, deutlich geringer.
Die Zukunft: das Internet der Dinge
Ein Dialog zwischen Auto und digitalisierten Objekten könnte so aussehen: Das Auto sendet entlang der Strecke kontinuierlich seine Daten. Passend zu den angekündigten Zeiten bekäme es von der Straßenlaterne die Informationen, dass gerade eine Frau mit Kinderwagen passiert ist, die in circa 37 Sekunden die Strecke des Autos kreuzt. Die Ampel könnte sagen: Hallo Auto, wenn du mit der derzeitigen Geschwindigkeit weiterfährst, stehst steht die Ampelphase auf Rot, bitte bereits jetzt das Tempo drosseln. Dann kann das Auto ausrechnen, ob sich bei reduzierter Geschwindigkeit eine mögliche Gefährdung der Frau mit Kinderwagen ausschließen lässt.
Prognosen: Nicht mehr, sondern die richtigen Daten
Weniger ist mehr. Dieses Motto von Mies van der Rohe scheint unter Umständen auch in der Datenwelt zu stimmen. Als normalem Internet-Benutzer ist einem das schon lange bewusst: Mehr Daten bringen nicht unbedingt mehr sinnvoll verwertbare Informationen. Sinnvoller für eine gut funktionierende und für den Menschen hilfreiche digitale Welt sind somit nicht mehr, sondern die richtigen Daten.
Auch dabei kann ein Algorithmus helfen: Es gab einmal eine Wette zwischen der Suchmaschine von Google und Medizinern, wie gut sich eine Erkältungswelle vorhersagen lässt. Die Suchmaschine hat gewonnen, weil sie Zugriff auf Suchanfragen hatte, zum Beispiel zu rezeptfreien Medikamenten zur Behandlung von Erkältungen und grippaler Infekte. Diese Information war in einem Bruchteil der Zeit verfügbar, die die Ärzte für die gleiche Information benötigten.
Oder aber die Vorhersage des plötzlichen Kindstodes von Frühgeburten: Die Ärzte waren ratlos, ein Algorithmus hat herausgefunden, dass dieser eintritt, wenn die Organfunktionen des Frühchens STABIL wurden. Ob das bedeutet, dass der Körper dann aufgibt oder das Klinikpersonal Entwarnung gibt und das Frühchen nicht mehr so sorgfältig gescreent wird, konnte hingegen nicht erfasst werden.
Die Kunst der Informationssteuerung
Was das Ganze mit Strategie-Umsetzung mit und durch Menschen zu tun hat? Meines Erachtens eine ganze Menge. Die erfolgreiche Umsetzung einer Strategie beginnt damit – auch wenn es absurd klingt -, dass es überhaupt eine durchdachte Strategie gibt. Danach kommt eines der wichtigsten Vehikel für die Umsetzung zum Zuge – die Kommunikation: Wer braucht wann welche Information wozu und in welcher Form?
Hier scheiden sich die Wege zwischen traditionell arbeitenden, hierarchisch strukturierten Unternehmen und agilen Organisationen. In traditionellen Unternehmen werden häufig zu viele Informationen durch die verschiedenen Hierarchie-Ebenen gereicht. Die Empfänger müssen die Informationen verarbeiten, viele nutzen die Möglichkeit, um mehr oder weniger Wichtiges zu ergänzen.
In agilen Organisationen bekommt hingegen nur der- oder diejenige die Information, für den sie tatsächlich Relevanz hat. Die Kommunikation verläuft also so wie die oben beschriebene Kommunikation zwischen Auto, Ampel und Straßenlaterne, die gemeinsam sicherstellen, dass bewegliche Maschinen und Mensch unfallfrei ans Ziel kommen.
Früher gab es den Ausdruck: On-a-need-to-know-Basis. Das bedeutete damals, dass Teilen der Belegschaft zum Teil wichtige Informationen vorenthalten wurden, weil man annahm, sie könnten damit nichts anfangen. Nur der Geschäftsleitung lagen die kompletten Informationen vor. Beim agilen Arbeiten ist es hingegen so, dass nur die Personen und Personenkreise informiert werden, die diese Inhalte für ihre Arbeit benötigen (need-to-know). Das muss nicht unbedingt die Abteilungs-, Bereichs- oder Geschäftsleitung, sondern könnten durchaus auch nur die Auszubildenden sein.
Das Definieren der richtigen Informationen zur Entscheidungsfindung ist meist das Komplizierteste bei der Strategie-Umsetzung. Wenn Sie hierfür jemanden suchen, um Ihnen den Weg zu leuchten: Ein Zeichen genügt!
Zukunft gestalten ist mehr als Klima schützen
Klimaschutz ist absolut wichtig. Die Gestaltung der Zukunft hat aber noch mehr Facetten. Pro-Bono Arbeit bei Bedürftigen, Nutzung aller zur Verfügung stehenden Ressourcen auf die intelligenteste Weise, gemeinsam aufeinander Acht geben…Mein Bericht von meinem Einsatz als Manager ohne Grenzen und meinem Besuch auf dem Future Day.
Buzzword-Bingo in Zeiten digitaler Transformation
Ähnlich wie in der Mode hat auch das Arbeitsleben Trends und Vorlieben. Derzeit sind es Cluster rund um Automatisierung (Digitalisierung, Robotics, KI, Machine Learning…) und rund um Agilität (lean, SCRUM, Resilienz von Unternehmen). Immer wieder gerne genommen wird auch der Fachkräfte-Mangel.
Hängen die Begriffe vielleicht irgendwie zusammen? Nehmen wir das Beispiel Automatisierung: Sie ermöglicht es, Tätigkeiten, die körperlich schwer, gefährlich oder langweilig sin, maschinell erledigen zu lassen. Im besten Fall können wir als Menschen uns dann auf Bereiche konzentrieren, in denen wir ungeschlagen sind, zum Beispiel auf Tätigkeiten, die Kreativität und Intuition verlangen. Diese Fähigkeiten kommen gerne bei agilen Methoden zum Einsatz. Zu Zeit stecken wir noch in der Transformationsphase und brauchen Fachkräfte der „alten“ und der „neuen“ Welt – am liebsten in Personalunion.
Kompetenzen der alten und der neuen Welt
Solche Arbeitnehmer sind jedoch nicht leicht zu finden. Doch nehmen wir einmal an, wir haben das Glück und finden so eine eierlegende Wollmilchsau. Was machen wir mit ihr, wenn die Transformation gemeistert ist? Dann liegen ja theoretisch 50 Prozent der Talente dieser Person brach.
Umso wichtiger ist es heute, eine schlüssige Strategie zu entwickeln. Dazu gehört es, klare Unternehmensziele zu definieren und die Ressourcen – vorhanden und benötigt – festzulegen. Für HR bedeutet dies, den Blick auf die Mitarbeiter zu verändern um zu erkennen, ob das, was der Einzelne tut, tatsächlich das ist, was er am besten kann und am liebsten tut. Ich habe es bisher noch nicht erlebt, dass bei dieser Betrachtung keine Überraschungen erlebt werden.
Versteckte Talente
Oft werden Talente und Ambitionen der vorhandenen Mitarbeiter nicht ausreichend entdeckt und kommuniziert. Erst wenn Sie sie gezielt abfragen und untersuchen, tauchen verborgene Schätze auf. Wenn Sie danach prüfen, welche Qualifikationen Sie darüber hinaus benötigen, um Ihre Ziele zu erreichen, kommen Sie fast immer zu einem anderen Ergebnis als vor der Abfrage. Und wenn Sie es danach wagen, neue Führungskonzepte auszuprobieren, verändert sich die Situation noch einmal.
Stimmt das immer und funktioniert das überall? Natürlich nicht, doch öfter als Sie denken. Wenn Sie Ihre Belegschaft einmal ganz neu und kreativ betrachten möchten: Ich bin dabei!