In den letzten Monaten gab es einige Industrien und Dienstleistungen, die plötzlich nicht mehr oder kaum noch nachgefragt wurden. Präsenz-Gastronomie. Urlaubs-Flugreisen. Fitness-Trainings. Viele Betroffene haben sich den neuen Umständen angepasst: Zahlreiche Restaurants haben inzwischen einen Lieferservice. Fitness-Trainerinnen und -trainer boten bis Ende Oktober ihre Dienste in Parks und auf freien Flächen an. Und einigen Piloten gelang es tatsächlich, im Frachtbereich unterzukommen.
Andere Unternehmen witterten neue Chancen und dachten darüber nach, welche Nachfragen sie mit ihrem Knowhow und ihrer Technologie bedienen könnten. Viele Firmen und Selbstständige, die auch nur im Entferntesten etwas mit Hygiene zu tun hatte, produzierten auf einmal Masken, Desinfektionsmittel und -geräte oder ähnliche Produkte.
Diese Aktivitäten waren eher spontan und aus der Not der Stunde geboren. Doch im Ergebnis sehen wir heute, was alles möglich ist und wie schnell sich neue Ideen umsetzen lassen. Somit können wir diese Kenntnisse in unsere Überlegungen einbeziehen.
Spielen wir einmal ein paar Szenarien bezüglich eines Unternehmens durch, das in der Krise kurzfristig andere Produkte produzierte, um über die Runden zu kommen. Jetzt beginnt das ursprüngliche Geschäft wieder anzuziehen.
Szenario 1: Alles wird wie zuvor
Das Unternehmen geht davon aus, dass das ursprüngliche Geschäft demnächst wieder normal weiter wächst. Die Pläne für 2020 werden ab 2021 in die Tat umgesetzt. Die Herstellung der Produkte, die man zwischenzeitlich produzierte, wird zugleich eingestellt. Der damit verbundene Marktanteil wird der Konkurrenz überlassen.
Szenario 2: Altes und Neues ko-existiert
Das Unternehmen geht davon aus, dass zwar das ursprüngliche Geschäft wieder wachsen wird, dass jedoch der Bedarf an den zusätzlich ins Programm genommenen Produkten bestehen bleibt. Auch wenn die Krise abschwächt, wird das Bewusstsein bezüglich Gesundheit, globaler Abhängigkeit und Schwächen der Lieferketten bestehen bleiben. Somit wird davon ausgegangen, dass dauerhaft mit den neuen Produkten Geschäft gemacht werden kann. Daher werden beide Bereiche aufrecht erhalten.
Szenario 3: Das Alte verschwindet
Das Unternehmen hat aufgrund der Krise die bisherige Ausrichtung der Produktion hinterfragt. Dabei wurde festgestellt, dass der Lebenszyklus der ursprünglichen Produkte eigentlich am Ende angelangt ist. Die Fähigkeit, plötzlich andere Produkte herstellen zu können, hat verdeutlicht, dass man sich komplett neu orientieren kann. Die alte Produkt-Palette wird eingestellt.
Variante a: Das Unternehmen fokussiert sich vollkommen auf die während der Krise produzierten Produkte und baut die Produkt-Palette in diesem Bereich noch weiter aus.
Variante b: Aufgrund der neu entdeckten Fähigkeiten beginnt das Unternehmen, sich vollkommen neu zu orientieren. Dabei entsteht eine völlig neue Produkt-Palette, die das Unternehmen fortan produziert.
Alle Szenarien haben Konsequenzen: neue Geschäftsmodelle, neue Strukturen, neue Kompetenzen… Wenn Sie dabei Unterstützung wünschen: Anruf genügt!
Schreibe einen Kommentar