Dies ist meine 10 teilige Reihe zum Thema Strategie-Verwirklichung durch und mit dem Faktor Mensch. Die ist der vierte Beitrag zum Thema Kompetenzen. Jedoch geht es hier um die Kompetenz, Kompetenz zu erkennen.
Beitrag 7:
Die Firma ist noch nicht in der Lage, die benötigten Kompetenzen zu erkennen
Da ist er, der Auftrag neue, kreative und innovative Mitarbeiter zu finden. Bisher hatte die Personalabteilung immer eine interne Referenz: „So jemanden wie Herr oder Frau X, bitteschön“. Und jetzt das: kein Rollen-Vorbild sichtbar. Wie erkennt man die erforderlichen Kompetenzen? Ein erster Ansatz wäre, bei anderen Firmen nachzuschauen. Aber man will ja keine Mitarbeiter klonen, und außerdem unterscheiden sich die Abläufe und Firmenkulturen.
Das ist wirklich eine schwierige Situation. Man schreibt eine Stelle mit den neuen Kompetenzen aus und bekommt Bewerbungen von Kandidaten, die von sich behaupten, diese Kompetenzen zu besitzen. Im Gespräch erzählen sie beispielhaft, wie sie diese Kompetenzen erfolgreich eingesetzt haben. Doch wie kann man beurteilen, ob die Kompetenz in der Ausprägung besteht, die die Firma benötigt? Und wenn man den neuen Kompetenzträger einstellt – wie hilft man der Organisation, diese neuen Fähigkeiten nicht als unpassend oder störend zu empfinden und den neuen Mitarbeiter nicht zu blockieren?
Ist ein kreativer Geist ein Querulant oder jemand, der die Firma durchstarten lässt? Wo liegen die Grenzen? Liegt die Verantwortung, die neuen Kompetenzen mit den alten zu verbinden, beim „Neuen“ oder bei den alten Mitarbeitern oder bei den Vorgesetzten?
Wo man diese Problematik häufig beobachten kann, ist bei der Umstellung einer Personalabteilung von einer operativen auf eine strategische Ausrichtung. Auf einmal haben die Personaler Ideen, bringen sich in Abteilungsdiskussionen ein und geben Widerworte. Wenn hier der Grundgedanke des Business Partners noch nicht voll erfasst ist, wird das unternehmerische Denken (die benötigte Kompetenz) als Arroganz, Vermessenheit, Quertreiberei interpretiert. Hier wäre es sinnvoll, erst einmal mit Interim-Lösungen zu arbeiten, damit sich die Firma an diese neuen Kompetenzen gewöhnt. Außerdem kann sie so ausloten, welche Dimension der Kompetenz für sie die Richtige ist.
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