In den vorigen Beiträgen ging es um Elemente wie Medien, Standort, Image. Dies ist der zweite Beitrag zum Thema Kompetenzen.
Beitrag 5:
Die Firma sucht nach Kompetenzen, die nicht zur dargestellten Strategie passen
Stolz sieht eine Firma auf ihre neue Strategie. Von Innovation wird gesprochen. Von Transformation. Man will sich neu aufstellen. Neue Ufer entdecken. Den blauen Ozean erobern. Dafür braucht man kreative Geister, Visionäre, Querdenker. So weit so gut. Also sucht man diese, intern und extern. Egal, wo man diese Persönlichkeiten findet: Oft zeigt sich dann der Unterschied zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Zum Beispiel, wenn die erste außergewöhnliche Idee geäußert wird und Schweigen herrscht … bis Gründe vorgebracht werden, warum das Außergewöhnliche nicht funktionieren kann und man erkennt, dass mehr Wert auf Bewährtes, Traditionelles gelegt wird.
Natürlich ist jeder Veränderungsprozess langwierig. Jedoch muss eine ganz klare Haltung der Geschäftsführung demonstriert werden. Wenn die Vorgesetzten neue Ideen fördern und die Realisierung ermöglichen, wird sich der Wandel durchsetzen. Wenn jedoch die Entscheider lieber auf wohlbekannten Pfaden verweilen, werden die neuen Kompetenzen schnell verschwinden. Interne Mitarbeiter werden sie schnell wieder verstecken. Externe Mitarbeiter werden es nicht lange bei der Firma aushalten. Im günstigsten Fall ist es bereits bei den Bewerbungsgesprächen aufgefallen, dass die ausgeschriebene Stelle nichts mit den Anforderungen gemein hat, die in den Gesprächen abgefragt werden. Im ungünstigsten Fall startet der neue Mitarbeiter voller Elan, um dann gehörig gegen die Wand zu laufen. Dies verursacht immer einen schalen Geschmack und führt dazu, dass dieser Mitarbeiter andere potenzielle Kandidaten vor dieser Firma warnt.
Jedes Unternehmen, das einen Strategiewechsel plant, sollte sich daher zunächst voll und ganz klarmachen, welche Konsequenzen hieraus resultieren. Eine althergebrachte Strategie weiterzuführen ist in Ordnung, auch wenn sie in die Jahre gekommen ist und unter Umständen mittelfristig zu Misserfolg führt. Problematischer ist es, eine neue Strategie zu verkünden, diejenigen Mitarbeiter, die sich auf die Veränderung freuen, mit Hoffnung zu erfüllen und sie dann zu enttäuschen. Eine hohe Demotivation und unter Umständen Abwanderung sind dann die Folge. Veränderung ist keine Laune, die man mal soeben vorgibt zu vertreten. Veränderung muss man wollen und konsequent angehen.
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