Ergebnisorientiertes Führen hat einiges mit Loslassen zu tun. Immer mehr Führungskräfte haben ihren Führungsstil verändert, auch bedingt durch die Pandemie und den Trend zum Home Office: Sie kontrollieren weniger und trauen stattdessen ihren Mitarbeiter*innen zu, dass sie die vereinbarten Ziele erreichen. Diese müssen sich ihre Zeit einteilen, Fragen klären und sich bei Bedarf notwendige Ressourcen beschaffen.
Seit Beginn der Pandemie arbeiten Millionen Menschen im Home Office. Und es funktioniert viel besser, als viele Unternehmen und Führungskräfte anfangs erwarteten. Diese müssen umdenken, denn Remote Work ist fast immer verbunden mit ergebnisorientiertem Führen. Und glaubt man den Umfragen, wird auch in Zukunft Remote Work ein Megatrend in der Arbeitswelt bleiben.
Führen heute: Das Ergebnis zählt
Wie gut ergebnisorientiertes Führen funktionieren kann, zeigen bereits seit Jahren viele Organisationen, die kaum eigenes Personal, dafür jedoch Menschen im Ehrenamt beschäftigen. Zum Beispiel die ExperiMINTa in Frankfurt/Main, ein Science Center in Frankfurt/Main. Hier bin ich aktuell als Geschäftsführerin tätig. Es begeistert mich mit einem Museum zum Be-Greifen Kinder und Jugendliche für die Wissenschaft zu begeistern und so den Fach/Kräfte-Nachwuchs zu sichern.
Rund 31 Millionen Menschen sind in Deutschland in einem Ehrenamt tätig und viele Organisationen könnten ihre Angebote ohne sie nicht aufrecht halten. Nehmen wir die ExperiMINTa: Hier arbeiten die meisten Menschen ehrenamtlich, andere sind als 450-Euro-Kräfte beschäftigt. Die meisten sind Teil Rentnerinnen und Rentner, Studierende oder Menschen, die derzeit keine andere Tätigkeit finden. Wer wie ich genauer hinschaut, entdeckt bei vielen überraschende Kompetenzen. Konsequent genutzt, verbessern sie die Ergebnisse unseres Science Centers.
Aus der Praxis: das Team der ExperiMINTa
So war einer unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter früher als Innenarchitekt tätig – für eine Bildungseinrichtung, die Ausstellungen auf die Beine stellt, ein echtes Geschenk. Eine unserer studentischen Aushilfen ist fit im Videodreh und Videoschnitt – in Zeiten von Bewegtbild auf Webseiten und Social Media eine wichtige Kompetenz, die wir auch bei der Konzeption von Ausstellungen im Blick behalten werden.
Meine Aufgabe als Geschäftsführerin ist es daher, alle Fähigkeiten in der Planung zu berücksichtigen, Ziele zu definieren und darauf zu achten, dass die Leistungen zum vereinbarten Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Ergebnisorientiertes Führen eben.
Daher erarbeite ich inzwischen Kompetenzprofile. Denn was mir vorschwebt, ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten: Ich möchte das Team gerne langfristig bei der Stange halten und allen Interessierten zu ihren Kompetenzen passende Aufgaben anbieten. Und ich möchte anspruchsvollere Projekte umsetzen, indem ich allen Mitarbeitenden anbiete, alle vorhandenen Fähigkeiten einzubringen, um ein gemeinsam definiertes Ergebnis zu erreichen.
Ergebnisorientiertes Führen: Mehr Eigenverantwortung, mehr Motivation
Was ich gerade mache, könnten sich auch Unternehmen auf die Fahne schreiben: Die Kompetenzen ihres Personals vollständig kennenzulernen, um agil arbeiten und führen zu können. Meine Erfahrung zeigt, dass ergebnisorientiertes Führen die Motivation, die Kreativität und die Eigenverantwortung stärkt.
Was ich in der ExperiMINTa gerade praktiziere, wird in Zukunft für Mitarbeitende immer wichtiger. Wir brauchen neue Führungsstile, die sich an Ergebnissen orientieren und nicht nur an Anwesenheitszeiten. Mitarbeitende sollten die Chance haben, auf einer Vertrauensbasis zu arbeiten und sich vielfältig, losgelöst von strikten Hierarchien einzubringen. Unternehmen, die dies anbieten können, sind für die Zukunft besser aufgestellt.
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