Die letzten Monate und Jahre haben den Wert der Kultur wieder in den Bereich der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Aber was ist eigentlich Kultur? Nach C. Helman (Culture, Health and Illness. Bristol 1984, S. 2) ist darunter ein System von Regeln und Gewohnheiten zu verstehen, das das Zusammenleben und Verhalten der Menschen leitet. Das trifft auf jede Gruppe zu, die sich unter einem Thema als Gemeinschaft sieht: Religion, Land oder in unserem Fall Unternehmen.
Sind wir uns jedoch der Unterschiede der Herkunft durchaus bewusst, bleiben die Unterschiede aufgrund beruflicher Prägung durch einen Arbeitgeber oft unbeachtet. Richtig kompliziert wird es daher, wenn verschiedene Dimensionen kultureller Unterschiede zusammen kommen.
Was passiert zum Beispiel, wenn sich eine eher konservative Firma A mit einer innovativen Firma B zusammenschließt, der neue Geschäftsführer ein holländischer Mitarbeiter von Firma A ist und der Verkaufsleiter ein französischer Mitarbeiter der Firma B? Werden die kulturellen Unterschiede nicht intensiv evaluiert und explizit gemacht, ist eine gelingende Kommunikation so gut wie unmöglich. Denn die gesprochenen und geschriebenen Worte werden in den beiden Firmenkulturen ganz unterschiedlich verstanden.
Umso wichtiger ist daher die eindeutige Definition und Beschreibung der Unternehmensstrategie und des Weges, wie die Unternehmensziele erreicht werden sollen. Nur wenn alle Mitarbeiter diese und die hierfür erforderlichen Schritte verstehen und nachvollziehen können, lassen sie sich in die Tat umsetzen. Damit wir uns richtig verstehen: Es geht hier nicht um Vereinheitlichung, sondern um professionelles Einsetzen der Unterschiede. Denn Vielfalt bringt Erfolg, das ist weitläufig bekannt. Um diese Potenziale zu nutzen, müssen sie jedoch zunächst erkannt werden.
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