Wer ist in Ihrer Firma dafür verantwortlich, Talente zu entdecken? Und wie unterscheiden Sie in Talent und Nicht-Talent? Wo fängt für Sie Talent an? Und: Wie würden Sie sich fühlen, wenn man Ihnen sagt: sorry, Sie sind ein Nicht-Talent?
Ist nicht ein gewinnendes Lächeln, das man sogar am Telefon hört, ein Super-Talent? Fänden Sie es nicht sinnvoll, dieses Lächeln an das Telefon und an einen Schreibtisch zu setzen, an dem wichtige Menschen, seien es Kunden, Mitarbeiter oder Investoren, vorbeikommen? Ist ein Mitarbeiter, der jeden für neue Ideen begeistern kann, nicht ein hervorragend für Veränderungsprojekte geeignet, auch wenn er fachlich nichts beitragen kann? Muss andererseits die IT-Expertin, die Ihnen Ihre Systeme auf dem neuesten Stand hält, Hack-Attacken abwehrt und die Kosten reduziert, zugleich die umgänglichste Persönlichkeit sein, nur weil Ihre sogenannten ‚global competencies‘ das von jedem Mitarbeiter erwarten? Obwohl sie mit niemandem außer Ihnen zusammentrifft?
Bei jeder wichtigen Kaufentscheidung überlegen wir, welche Eigenschaften wir absolut erwarten, welche ‚nice to have‘ wären und welche vollkommen überflüssig sind. Dabei haben wir immer im Auge, wofür wir das Produkt erwerben und wie wir es einsetzen, vielleicht auch für andere Zwecke. Dies geht jedoch nicht soweit, dass wir überlegen, unseren Familienwagen auch als Rasenmäher einzusetzen. Ja, das ist weit hergeholt, aber haben wir bei der Definition der Kompetenzen, die für alle Mitarbeiter gelten sollten, tatsächlich im Blick, wieso wir das Eine oder Andere wollen?
Wenn wir definieren, wie es ist, bei uns zu arbeiten, denken wir auch daran, dass wir neue, andere Generationen als Mitarbeiter anstellen werden? Wie definieren wir Respekt, was besagen unsere Verhaltensregeln? Macht es zum Beispiel Sinn zu sagen “Bei uns wird in Meetings nicht mit dem Smartphone gespielt.“? Oder sollte man eher darauf hinarbeiten, dass Verständnis dafür geschaffen wird, dass die jungen Generationen nicht aus Desinteresse online sind, sondern es Teil ihres Alltags ist?
Wie sehen andere Regeln bei Ihnen aus? Sortieren Sie vielleicht sogar hervorragende Bewerber für spezielle Jobs aus, nur weil die Regeln nicht ausreichend hinterfragt wurden? Wer muss sich in der heutigen Zeit an wen anpassen, wenn in Unternehmen mehr Mitarbeiter der GenY angehören als den älteren Generationen? Ist es korrekt, wenn ein älterer Mitarbeiter sich düpiert fühlt und beschwert, wenn ein jüngerer Mitarbeiter sagt: „Wieso soll ich meinen Chef fragen, wenn ich jemanden fragen kann, der es weiß? Oder sollte der Ältere zu verstehen lernen, dass es hier um Respekt für Expertentum geht und nicht um Hierarchien, und dass ein Vorgesetzter kein Experte für alle Themen sein kann? Eigentlich habe ich nun zwei Thesen aufgestellt. Zum einen: Jeder hat ein Talent, das wir wertschätzen sollten! Zum anderen: Die Anforderungen an Talente muss sich grundlegend ändern, um den heutigen Angeboten gerecht zu werden. Wie Sie das machen? Ich zeige es Ihnen.
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