In der heutigen Situation sehen sich die meisten Unternehmer ganz neuen Herausforderungen gegenüber. Zum einen, weil die Auftragslage wahrscheinlich signifikant anders aussieht als geplant; zum anderen, weil die Mitarbeiter nicht wie gewohnt im Büro sitzen, sondern von Zuhause arbeiten – soweit das möglich ist.
Technische Ausstattung
Viele Unternehmen mussten dafür zunächst einmal aufrüsten, da nicht für alle, die von zuhause arbeiten sollten, die technischen Voraussetzungen gegeben waren. Laptops mussten angeschafft, sichere Zugänge zu den Unternehmensnetzwerken aufgebaut werden.
Zugleich gibt es in vielen Unternehmen eine steile Lernkurve, zum Beispiel bei der Organisation von online geführten Besprechungen und Konferenzen. Erstaunlich schnell wurden die verschiedenen Software-Lösungen geprüft In der Praxis haben viele Berufstätige festgestellt, dass sich auf diese Weise Besprechungen in kürzerer Zeit mit gleicher Qualität veranstalten lassen, wenn es eine klare Agenda zum Beispiel für erforderliche Absprachen und Koordinationsaufgaben gibt.
Persönliche Treffen
Brauchen wir also noch Treffen von Angesicht zu Angesicht? Ich denke ja – und zwar für Themen, bei denen kontroverse Gedanken ausgetauscht oder Ideen zu entwickeln sind. Aber auch das hat sich in den vergangenen Wochen relativiert, denn erstaunlich vieles funktioniert sehr gut mit den heutigen Software-Lösungen. Mein Fazit daher: Die Frage „Wie arbeiten wir?“ hat sehr schnell neue Antworten erhalten und einige davon werden wir mit in die Zukunft nehmen.
Strategie
Doch wie sieht es mit der Strategie aus, mit der Frage „Warum und was arbeiten wir?“ Die Corona-Zeit zwingt uns, Prioritäten zu setzen und darüber nachzudenken, welche Aktivitäten für das Unternehmen essenziell sind. Das beinhaltet auch darüber nachzudenken, welche Konsequenzen es hat, wenn bestimmte Aktivitäten nicht erledigt werden können.
Diese Überlegungen können sehr wohl in eine vorhandene Unternehmensstrategie integriert werden. Doch leider lässt sich oft beobachten, dass die Strategie beim ersten Anzeichen einer Krise über Bord geworfen wird und Unternehmen sich auf das schiere Überleben konzentrieren. Schade eigentlich, denn grundsätzlich sollte jede Unternehmensstrategie so definiert sein, dass klar ist, welche kurzfristigen Schritte notwendig sind, um die langfristigen Ziele zu erreichen. Und welche Puffer es gibt, um trotz kurzer Abweichungen doch noch ans Ziel zu gelangen. Meine Erfahrung: Je breiter das Ziel definiert ist, desto einfacher ist es, langfristig die Richtung zu halten.
Kreativität
Es gibt gerade sehr schöne Beispiele von Unternehmen, die sich in der und für die heutige Situation kreative Lösungen einfallen ließen. Anstatt sich über ihr Produkt zu definieren, haben diese Unternehmen nach ihren Fähigkeiten geschaut und geprüft, wie sie diese Kompetenzen in die aktuelle Situation einbringen können. Die daraus resultierenden neuen Angebote halten die Firmen entweder über Wasser oder haben neue lukrative Geschäftsbereiche entstehen lassen. Diese Unternehmen hatten in ihrer Strategie berücksichtigt, langfristig und dauerhaft das Wohlbefinden von Mitarbeitenden, Kunden und Gesellschaft sicherzustellen. Und das haben sie erfolgreich getan, auch wenn sie kurzfristig ihre Ressourcen für andere Zwecke eingesetzt haben.
Mitarbeiter
Neben dem Warum, Was und Wie ist auch das ‚Durch wen?‘ wichtig. Wichtig ist meines Erachtens, dass der persönliche Kontakt mit den Mitarbeitenden auch virtuell gegeben ist. Das bedeutet zum Beispiel, bei Konferenzen und Telefonaten möglichst oft das Video zu nutzen, um den anderen zu sehen, damit die kleinen Signale nicht verloren gehen – zum Beispiel, ob jemand beginnt, unter den veränderten Umstände zu leiden. Zuspruch und Zuversicht zu verbreiten, ist jetzt eine der wichtigsten Aufgaben der Unternehmensleitung. Ich habe bereits von vielen Unternehmern gehört, die hierfür virtuelle Kaffee-Pausen veranstalten.
Unternehmen können jetzt auch herausfinden, welche neuen Talente und Fähigkeiten Ihre Mitarbeitenden für sich entdecken, die Perspektiven für die Zukunft verändern. Vielleicht haben einige gelernt, sich besser zu organisieren, innovative Werkzeuge einzusetzen oder waren erfolgreich im Unterrichten ihrer Kinder. Viele dieser Fähigkeiten können Sie wahrscheinlich auch erfolgreich in Ihrem Unternehmen einsetzen.
Ich habe Ihnen in einem Dokument einige Fragen zusammengestellt, die Sie dabei unterstützen, für Ihr Unternehmen das Beste aus dieser Situation mit in die Zukunft zu nehmen. Sie finden das Dokument hier.
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