Gerade aus dem Urlaub zurück, macht sich vielleicht der ein oder andere von Ihnen Gedanken über das Restjahr und die Folgejahre. Dabei wird meist begonnen, am Budget für 2019 zu arbeiten, zu dem üblicherweise der Rekrutierungsplan gehört. Bei einer ZEIT-Veranstaltung zum Thema Künstliche Intelligenz hörte ich von Bundesminister Hubertus Heil – zuständig für Arbeit und Soziales -, dass wir vor einer neuen Herausforderung stehen: der Umschulung von Akademikern.
Bisher machte sich der große Teil der Unternehmen Gedanken über die Herausforderung, ihr Personal auf die Anforderungen der Automatisierung und Digitalisierung vorzubereiten und sie entsprechend fortzubilden. Ich habe mir darüber hinaus Gedanken gemacht, welche Perspektiven Mitarbeiter haben könnten, die trotz guten Willens nicht in der Lage sind umzulernen. Dazu habe ich mich bereits geäußert und ein Patent angemeldet.
Im Rahmen der ZEIT-Veranstaltung wurde nun eine dritte Herausforderung diskutiert: Das Umschulen von Akademikern. Was, wenn man auf einmal keinen Maschinenbau-Ingenieur mehr benötigt, dafür aber einen Informatiker? Diesem Thema wird sich ab Januar 2019 die Bundesagentur für Arbeit widmen, die dann die Verantwortung für die Qualifizierung dieser gut ausgebildeten Klientel trägt. Arbeitsminister Heil treibt Reformen voran
Konzept der Arbeit
Mir stellt sich hierbei die Frage, wann wir uns von dem Konzept der Arbeit verabschieden. Es gibt Analysen, die beschreiben, dass auch ein Vorstand bis zu 30 Prozent seiner Zeit mit Tätigkeiten verbringt, die in Zukunft ein Roboter übernehmen könnte. Wenn das eintritt, werden der Vorstand und andere Führungskräfte dann 30 Prozent mehr Freizeit genießen oder wird die Arbeit anders verteilt? Wenn er die Freizeit in Anspruch nehmen möchte, lassen sich die Abläufe dann so gestalten, dass dies möglich wird?
Die Zukunft der Arbeit wird sich meines Erachtens mehr und mehr auf das Vermitteln von Fähigkeiten und Kompetenzen für bestimmte Tätigkeiten konzentrieren. Wenn eine Person Fähigkeiten hat, die gerade besonders benötigt werden, sind die Tätigkeiten darauf auszurichten. Alle anderen Tätigkeiten füllen dann die restliche Zeit, die diese Person arbeiten möchte.
Natürlich wird das ein sehr komplexes agiles System, das permanent optimiert werden muss. Aber dafür haben wir ja intelligente Unterstützung. Schwierig ist nur der Anfang. Hier müssen alle Tätigkeiten genau definiert sein, damit danach eine Software die entsprechenden Schnittstellen designen kann, um eine gute homogene Zusammenarbeit aller Mitarbeiter zu ermöglichen. Das hat den zusätzlichen Nutzen, dass wir uns von dem Konzept der Ausbildungstitel verabschieden könnten. Sinnvoller erscheint es mir zu beschreiben, welche Kompetenzen ein Maschinenbau-Ingenieur hat und zu welchen Tätigkeiten er befähigt ist. So lassen sich Schnittmengen mit den Tätigkeiten eines Informatikers oder Architekten bilden, die durch Fachfremde übernommen werden könnten.
Inzwischen gibt es bereits Job-Titel, die genauer beschreiben, welche Tätigkeiten im Mittelpunkt der ausgeschriebenen Stelle stehen. So ist ein Social Media Detox Engineer zum Beispiel jemand, der alle Social Media-Sünden tilgt.
Wie würde Ihr Titel lauten, wenn Sie genau beschreiben müssten, was Ihre besonderen Fähigkeiten und die in Frage kommenden Tätigkeiten sind? Wenn Sie bei diesem Brainstorming unterstützt werden möchten: Ich bin für Sie da!
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