Was bedeuten Vielfalt oder Diversität für die Arbeitswelt und unsere Gesellschaft? Die Einen verstehen darunter nach wie vor die Gleichbehandlung der Geschlechter und inzwischen auch der sexuellen Orientierung. Andere denken an die ethnische und kulturelle Herkunft. Suchen wir jedoch in der vielstimmigen Diskussion um Vielfalt nach einem gemeinsamen Nenner, geht es um Grundsätzlicheres: die Akzeptanz unterschiedlicher Meinungen und Verhaltensweisen, die sich im Rahmen bestimmter ethischer und moralischer Grundsätze bewegen.
Unternehmen sind gut beraten, wenn sie diese ethischen und moralischen Grundsätze festlegen.
Zum Beispiel die Art und Weise, wie die Mitarbeiter in diesem Unternehmen quer durch die verschiedenen Hierarchiestufen miteinander umgehen. Was ist erlaubt, was ist inakzeptabel? Ein schriftlich fixierter Verhaltenskodex ist eine wichtige und sinnvolle Basis für alle beruflichen Interaktionen. Solange diese Regeln respektiert werden, ist jeder frei darin, seine Aufgaben so zu tun, wie er möchte. Ich hatte einmal das Vergnügen, eine Firma zu besuchen, die sich zu einem christlichen Miteinander bekannte. Die Mitarbeiter gehörte zwar verschiedenen Religionen an, doch das Miteinander funktionierte einwandfrei, denn die Grundregel der gegenseitigen Toleranz wurde von allen gelebt.
Damit sind wir beim nächsten Schritt: Wenn ein Unternehmen sich einer bestimmten Unternehmenskultur verschreibt, muss diese auch gelebt werden. Und das bedeutet: Selbst leichte Ausreißer dürfen nicht toleriert werden, sonst wird dies als ein Zeichen verstanden, dass die Regeln durchaus gebrochen werden dürfen.
Eine weitere Herausforderung liegt in der Vorbildfunktion der Führungskräfte. Wenn Mitarbeiter neue und ungewöhnliche Ideen haben und in der Lage sind, diese erfolgreich umsetzen, ist es sinnvoll, diesen Mitarbeitern diesen Raum zu bieten. Wenn Mitarbeiter, die immer gute Beträge leisten, dies auf eine Art mitteilen, die andere Mitarbeiter gegen sie aufbringt, sind die Führungskräfte gefordert, hier die Moderation zu übernehmen. Und solange ein Mitarbeiter nicht gegen ethische und moralische Regeln verstößt, sondern nur eine Kommunikationsform gebraucht, die andere vor den Kopf stößt, ist es wichtig, einzugreifen und zu vermitteln. Menschen haben unterschiedliche Persönlichkeiten, die mit unterschiedlichen Kommunikationsformen einhergehen. Hierfür das nötige Bewusstsein zu schaffen, ist der wichtigste Schritt, um möglichen Konflikten vorzubeugen. Dieser Teil der Vielfalt wird leider noch häufig ausgeblendet. Man zieht es vor zu sagen: hier war kein ‚Fit‘ zwischen Mitarbeiter und Unternehmen. Ist man da selbstkritisch genug? War das vielleicht gerade der Mitarbeiter, der das Unternehmen in die digitale Zukunft geführt hätte?
Wenn Sie erfahren möchten, ob Sie in Ihrem Unternehmen das richtige Maß an Toleranz, Respekt und Selbstschutz einsetzen: Ich bin dabei!
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