Es wird dieser Tage viel über das Wir-Gefühl, das neue Miteinander gesprochen. Ich möchte hier gerne einen Blog zitieren, den ich 2009, also nach der letzten Krise, geschrieben habe und dessen Grundgedanken an Relevanz nichts verloren haben.
6.3.2009: Was ist nun wirklich wichtig im Leben
Viele von uns machen sich derzeit Gedanken darüber, was wirklich Wert hat im Leben. Da kommen dann auf einmal wieder Elemente zum Vorschein, die in den Jahren des Wachstums und des Wohlstandes nicht so häufig genannt wurden… Gesundheit. Glück. Zufriedenheit. Liebe. Ist es nicht schön, wie diese Gefühle wieder wichtig werden? Natürlich ist es angenehm, in einem grossen Haus zu wohnen, ein luxuriöses Auto zu fahren, und nicht bei jeder Ausgabe auf den letzten Cent zu achten. Aber letztendlich ist man, wenn man muss, mit viel weniger mindestens genauso zufrieden. Ist also die Krise gut? Soweit würde ich nun wirklich nicht gehen. Aber sie bewirkt ein Umdenken, das vielen Menschen neue Türen öffnen wird. Man hat wieder die Möglichkeit in sich zu hören, um zu erforschen, was einem denn wirklich wichtig ist und Spass macht. So kann man sich auch beruflich neu orientieren. Das gilt genauso für Firmen wie für Einzelpersonen. Jetzt gilt es sich auf die Kernwerte der Unternehmung zu konzentrieren. Die müssen mit der entsprechenden Struktur unterstützt werden. Dann kann diese Krise solide und gesund gemeistert werden. Zurück zum Wesentlichen. Ein nicht zu verachtender Nebeneffekt der heutigen Krisensituation. Für mich ein Grund nicht alles Schwarz zu sehen, sondern das Potenzial darin.
Miteinander
Wir erleben derzeit ein ganz neues Miteinander. Viele Menschen unterstützen einander, versuchen sich Mut zuzusprechen durch Musik oder Klatschen. Wir haben das Gefühl für die Gemeinschaft nicht verloren, jedoch war es aus dem Fokus gelangt. Es wäre erstrebenswert, dieses Gemeinschaftsgefühl zu erhalten, denn die Nachwirkungen der Krise werden uns länger begleiten. Der Gedanke, sich gegenseitig zu helfen, sei es durch das Ausleihen der freigestellten Mitarbeiter, oder durch Lieferungen (zum Beispiel von Mahlzeiten für das Krankenhauspersonal) kann für normale Zeiten weitergedacht werden. Wenn dies gelingt, hat uns Covid-19 als Menschen und als Gesellschaft weitergebracht.
Dies brauchen wir, denn die globalen Herausforderungen werden eher mehr denn weniger. Auch wenn die Rezession uns als reiche Industriegesellschaft noch am wenigsten trifft, werden wir die Verwerfungen in anderen Regionen der Welt sehr wohl spüren, ebenso wie die klimatischen Veränderungen, die unsere Zukunft – vor allem die unserer Kinder – beeinflussen. Umso wichtiger ist daher, das Gemeinsame und Verbindende zu pflegen und zu stärken, um wichtigen Werten Gewicht zu geben und Neues auszuprobieren – auch in der Wirtschaft.
Wenn Sie sich auch eher philosophische Gedanken zur Zukunft machen möchten habe ich Ihnen ein paar Denkanstöße zusammengeführt. Diese finden Sie hier.
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